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Weitere Krankheiten

  • MH - Maligne Hyperthermie:

Diese vererbte Erkrankung ist nicht aussiespezifisch sondern kann bei Hunden aller Rassen auftreten. Es handelt sich dabei um eine Fehlfunktion des Skelettmuskels, welche sich in einer Auflösung von Muskelfasern, generalisierten Krämpfen der Skelettmuskulatur, Herzrhythmusstörungen und Nierenfehlfunktionen äußert.

Ausgelöst wird diese Erkrankung durch die Verabreichung von Inhalationsnarkotika und Muskelrelaxantien. Werden die eingesetzten Narkosemedikamente nicht sofort abgesetzt, kommt es zur Schädigung von Nerven-, Leber- und Nierengewebe sowie zum Tod.

Zumindest in Fällen, in denen in der Verwandtschaft eines Hundes Fälle von Narkose-Empfindlichkeit oder -Unverträglichkeit bekannt sind, ist es unbedingt empfehlenswert einen Gentest auf diese Erkrankung durchzuführen, der ein sehr zuverlässiges Instrument zur Identifizierung betroffener Tiere darstellt. Die Erkrankung wird autosomal-dominant vererbt, d. h., es genügt ein defektes Allel (Merkmalsträger), damit die lebensbedrohliche Störung auftritt.

 

  • Allergien:

Dabei handelt es sich um eine Fehlsteuerung des Immunsystems. In wie weit es einer genetischen Disposition bedarf, um die Krankheit auszulösen, ist unklar. Allergien können durch vielfältige Faktoren ausgelöst werden und sich gegen alles mögliche richten, auch die Symptome sind vielfältig. Häufig treten Futtermittelallergien auf (was bei der Zusammensetzung der Trocken- und Dosenfutter nicht weiter verwundert). Einem Hund, der zu Allergien neigt, sollte man auf jeden Fall kein Getreide füttern. Weitere allergieauslösende Substanzen sind Hausstaub, Milben, Schimmelpilze, Pollen, etc..

 

  • Herzerkrankungen:

Ob diese in der Australian Shepherd-Zucht ein Problem darstellt, wird immer wieder heftig diskutiert. Tatsächlich gibt es hier in Deutschland einige Fälle von Herzerkrankungen und bei Verdacht sollte man seinen Hund unbedingt untersuchen lassen. In wie weit eine rein prophylaktische Untersuchung Sinn macht, habe ich bisher noch nicht herausfinden können.

 

  • Kryptorchismus/Monorchismus:

Dabei handelt es sich um Fehl- bzw. Einhodigkeit. Ursache hierfür kann z. B. sein, dass die Hoden zu groß sind und im Kanal stecken bleiben. Wenn sie nicht absteigen ist der Hund unfruchtbar und eine Kastration zwingend notwendig. Wenn nur ein Hoden betroffen ist, sollte ebenfalls kastriert werden, da das Problem genetisch bedingt ist. Der in der Bauchhöhle oder Leistenkanal liegende Hoden kann unter Umständen Tumorös entarten!!!

 

  • Krebs:

Krebs ist auch bei Hunden die Haupttodesursache. Momentan läuft eine Studie beim ASHGI darüber, in wie weit es sich bei welchen Krebsarten um ein erbliches bzw. ein erworbenes Problem handelt. Beispielsweise können Hunde als Passivraucher an Lungenkrebs erkranken, aber auch Futtermittel und Impfstoffe können für die Entstehung von Krebs verantwortlich sein. Auffallend ist, dass der Inzuchtkoeffizient bei jungen Hunden mit Krebs oftmals sehr hoch ist.

 

  • Zahnfehler:

Zahnfehler treten bei einigen Linien relativ häufig auf. Hauptursache hierfür dürfte der Trend zu einem kürzeren Fang sein, wodurch das Gebiss nicht mehr genug Platz zur vollständigen Entwicklung hat. Ein Hund mit bis zu 2 fehlenden Zähnen ist noch zur Zucht zugelassen.

 

  • Merle-Syndrom:

Werden zwei Merles miteinander verpaart, kommt es, statistisch gesehen, bei 25 % der Nachkommen zu gravierenden Gesundheitsstörungen. Neben übermäßig viel weißem Fell treten bei diesen Tieren Augendefekte (Blindheit), Ohrendefekte (Taubheit), Reproduktionsstörungen und/oder eine Beeinträchtigung des Gleichgewichtssinns auf. Das deutsche Tierschutzgesetz verbietet solche Verpaarungen!

Epilepsie

Hier handelt es sich um die schwerwiegendste Krankheit die auftretet kann. Es wird eindringlich davor gewarnt, Hunde zur Zucht einzusetzen, deren Verwandte ersten Grades (Eltern, Geschwister) von dieser furchtbaren Erkrankung betroffen sind!

Epilepsie ist eine Anfallserkrankung, die sich durch Muskelkrämpfe (anhaltende Muskelanspannungen oder Schüttelkrämpfe) äußert. Gleichzeitig beobachtet man oft Bewusstseinsverlust (Ohnmacht), Halluzinationen, Verhaltens- und Wesensänderungen, Harn- und Kotabsatz sowie verstärktes Speicheln. Häufig zeigen die am Boden liegenden Tiere Ruderbewegungen mit ihren Beinen. Der Schweregrad der Anfälle kann unterschiedlich ausgeprägt sein und die Dauer der Anfälle kann stark variieren.

Typisch für einen Anfall ist, dass er plötzlich beginnt. Häufig erkennt Sie Ihr Tier nicht mehr und ist nicht mehr ansprechbar. Folgende Anzeichen können einen Anfall ankündigen: Schwanzbeißen, Fliegenschnappen, Raserei, Angstzustände o. ä.. Die Anfälle können sehr unterschiedlich sein, die typische Form verläuft wie folgt: zu Boden stürzen, der Körper verkrampft, Gefahr einer Kiefersperre (die zu einer Verletzung der Zunge führen kann), nach einigen Sekunden bis Minuten Entwicklung von rhythmische Krämpfen und Ruderbewegungen, Speichel wird zu Schaum gekaut, Jammern und Stöhnen, unkontrollierter Kot- und Urinabsatz. Der Anfall dauert oft nur wenige Minuten, danach lösen sich die Krämpfe und das Tier liegt ruhig und erhebt sich nach kurzer Zeit. Häufig ist es benommen und noch nicht wieder ansprechbar, erholt sich aber schnell. Die Anfälle können wesentlich schwächer sein, evtl. nur angedeutet, sie können aber auch wesentlich länger dauern und zu einem lebensbedrohenden Zustand führen.

Man unterscheidet zwischen der primären Epilepsie als angeborene Erkrankung und der sekundären Epilepsie, die in Folge von anderen Erkrankungen auftritt. Ursache können Infektionserkrankungen, Organfunktionsstörungen, Gifte, Unfälle/Traumas, Hirntumore u. a. sein. Fallen die Ursachen - wie z. B. Gift - weg, hören die Anfälle wieder auf, sofern es nicht bereits zu einer irreparabelen Schädigung gekommen ist und keine genetische Disposition für Epilepsie vorliegt.

Um Verwechslungen ausschließen zu können ist es dringend ratsam, Aussies auf den MDR1-Defekt testen zu lassen, da epileptische Anfälle auch bei einer Medikamentenunverträglichkeit auftreten können. Die Anfälle hören hierbei allerdings wieder auf, wenn die entsprechenden Medikamente abgesetzt werden.

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